KInderarztbesuche ohne Tränen

Kinderarztbesuche ohne Tränen: Ein Ratgeber für Eltern

Kinder haben vor einem Arztbesuch oft Angst und oft fließen Tränen. Das hängt zum Beispiel von ihrem Alter ab und davon, wie es ihnen bisher bei Arztbesuchen ergangen ist. Auch spielt eine Rolle, wie gut sie einschätzen können, was bei einem Arztbesuch überhaupt passiert, sprich, wie dieser abläuft.

In meinem Blogbeitrag zeige ich Ihnen häufige Ängste von Kindern vorm Arztbesuch und wie man ihnen helfen kann:

Angst vor Schmerzen

Kinder könnten glauben, dass Spritzen, Untersuchungen oder Behandlungen weh tun.

Angst vor der neuen und unbekannten Situation

Das trifft vor allem dann zu, wenn die Kleinen einen Arztbesuch zum ersten Mal bewusst erleben. Sie wissen noch nicht, was passieren wird, wie ein Besuch bei Arzt oder Ärztin abläuft!

Trennung von den Eltern

Kinder befürchten vielleicht, dass sie während der Untersuchung von ihren Eltern getrennt werden – die wenigsten Kinder stecken eine Trennung von den Eltern einfach weg.

Eine einschüchternde Umgebung

Ärzte in weißen Kitteln, Masken, die fast das ganze Gesicht verbergen, wodurch das Kind die Mimik von Arzt/Ärztin nicht erkennen kann, bedrohlich wirkende medizinische Geräte, ungewohnte, ängstigende Geräusche und unangenehme Gerüche – all das kann einschüchternd auf vor allem kleinere Kinder wirken.

 

Ich zeige Ihnen jetzt, wie Sie als Eltern ihren Kindern bei den beschriebenen Ängsten helfen können:

Erklären Sie den Arztbesuch

Erzählen Sie Ihrem Kind in einfachen Worten, was passieren wird. Zum Beispiel: “Der Arzt wird sich deinen Bauch anschauen. Damit kann er feststellen, ob es dir gut geht. Das tut aber nicht weh.”

Den Arztbesuch positiv darstellen

Reden Sie mit Ihrem Kind über den Arztbesuch in positiven Worten, z. B.: „Der Herr Doktor hilft uns, damit wir gesund bleiben.“

Beziehen Sie Ihr Kind ein

Das Kind darf dem Arzt/der Ärztin Fragen stellen, die Sie am besten schon vorher gemeinsam überlegen und notieren. Die Eltern können etwa fragen: “Was willst du denn wissen von der Frau Doktor, was verstehst du nicht?” Und das Kind darf mitentscheiden, z.B. in welchen Arm es eine Impfung erhält.

Bereiten Sie Ihr Kind spielerisch vor

Spielen Sie zu Hause Arzt und Patient. Das Kind kann selbst Arzt sein und Puppen oder Kuscheltiere untersuchen, um die Situation vertrauter zu machen.

Lenken Sie Ihr Kind während des Arztbesuchs ab

Bringen Sie das Lieblingsspielzeug, ein Buch*) oder ein Video mit, um das Kind während des Arztbesuchs abzulenken.

Ermutigen und belohnen Sie das Kind

Loben Sie Ihr Kind, weil es so mutig war, und belohnen Sie es nach dem Arztbesuch etwa mit einem Ausflug oder einer kleinen Überraschung.

 

Einfühlungsvermögen und Geduld sind wichtig, damit Ihr Kind Ihnen vertraut und der Arztbesuch so angenehm wie möglich abläuft.

 

Spezialthema: Wie nimmt man Kinder die Angst vor Spritzen bzw. Impfungen?

Diese Angst ist bei Kindern häufig, aber ganz normal. Sogar viele Erwachsene haben Angst vor Spritzen! Zum Glück gibt es gute Methoden, um diese Angst bei Kindern zu lindern:
Grüner Ball Ehrlichkeit und Vorbereitung auf die Spritze: Erklären Sie Ihrem Kind, was passieren wird, ohne es zu überfordern. Vermeiden Sie aber angstmachende Details und sprechen Sie ruhig und in positiver Weise darüber. Sagen Sie etwa: “Die Impfung piekst ein bisschen, das ist aber nur so, wie wenn du dich selbst in den Arm zwicken würdest. Mehr ist das nicht.”
Grüner Ball Vorbildfunktion: Kinder schauen sich viel von ihren Eltern ab. Bleiben Sie ruhig und zeigen Sie keine Angst! Damit vermitteln Sie Ihrem Kind ein Gefühl von Sicherheit.
Grüner Ball Rollenspiele: Üben Sie mit dem Kind vorher spielerisch, wie eine Impfung abläuft (Ärmel hochkrempeln, mit einem Tüchlein die Stelle befeuchten  (“sauber machen”), freundlich lächeln, pieksen). So wird das Kind mit dem Ablauf vertraut und fühlt sich sicherer.
Grüner Ball Abschließendes Lob: Egal wie das Kind reagiert, loben Sie es für seinen Mut und erklären Sie, dass es sich gut um seine Gesundheit kümmert!
Grüner Ball Körperliche Unterstützung: Ein einfühlsamer Arzt/eine einfühlsame Ärztin wird Ihnen erlauben, die Hand Ihres Kindes zu halten oder das Kind auf Ihren Schoß zu nehmen – wenn das Kind das will! Aber die körperliche Nähe kann beruhigend auf Ihr Kind wirken.
Grüner Ball Entspannungsübungen: Tiefe Atemübungen oder das Zählen während der Impfung können helfen, den Fokus weg von der Angst zu lenken.

 

*) Zum Beispiel das Buch über Hamstermädchen Billies spaßige Erlebnisse. Dieses Buch bringt Ihr Kind sogar bei einem beängstigenden Arztbesuch zum Lachen!

 

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