Warum ist es im Computerzeitalter wichtig, Kindern vorzulesen?

Vorlesen hat sich erledigt: „Modernen“ Kindern braucht man nicht mehr vorlesen, sie lernen vom Computer.

Ist das so?

Im Gegenteil!

Vorlesen war nie so wichtig wie heute, weil Kinder durch die Medien kaum mehr dazu angehalten werden, sich selber auszudrücken, und weil durch das bloße Konsumieren des Internets der Einfallsreichtum der Kinder eher gedämpft als gefördert wird!

Warum Vorlesen wichtig ist!

Vorlesen vermittelt Kindern ein Gefühl der Wertschätzung

Kinder lieben es, wenn sich Eltern, Großeltern etc. mit ihnen abgeben! Denn sie fühlen sich wertgeschätzt, weil sie nicht „abgeschaßelt“ werden, sondern die Erwachsenen widmen ihnen Zeit! Das fördert das Selbstbewusstsein der Kinder: „Ich bin wichtig, denn Mama/Papa/Oma/Opa… nimmt sich Zeit für mich.“ Damit stärkt das Vorlesen auch die emotionale Bindung zwischen Kindern und Erwachsenen.

Vorlesen fördert Konzentration und  Merkfähigkeit

Selbst quirlige Kinder bleiben beim Vorlesen oft ruhig sitzen oder liegen, und sie richten ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Vorleserin/den Vorleser. Das heißt natürlich nicht, dass sie stillschweigen müssen! Aber sie lassen sich mit allen Sinnen auf das Buch bzw. die Stimme ein, sie fokussieren sich nur aufs Vorlesen und lassen sich nicht ablenken – selbst falls es zu anfangs noch nicht so sein sollte.

So steigert das Vorlesen die Konzentrationsfähigkeit der Kinder und sie kommen v.a. beim abendlichen Vorlesen nach einem ereignisreichen Tag zur Ruhe. Darüber hinaus fördert gerade das wiederholte Vorlesen die Merkfähigkeit der Kleinen. Sie dazu auch meinen Blogbeitrag „Warum wollen Kinder immer wieder dasselbe Buch vorgelesen haben?

Vorlesen schafft Nähe und  gibt Kindern das Gefühl von Geborgenheit

Beim Vorlesen kuscheln sich die Kinder gerne an die Erwachsenen. Sie fühlen sich geborgen und beschützt. Falls es schlimme Erlebnisse in der Schule oder mit anderen Kindern gegeben hat, so treten die in den Hintergrund. Durch die körperliche Verbindung entsteht auch eine enge emotionelle Verbindung zwischen Kindern und Erwachsenen.

Vorlesen fördert Sprachkompetenz und erweitert den Wortschatz

Wenn Eltern den Kindern vorlesen, bevor diese selber lesen können, fördern sie damit schon früh die Sprachkompetenz der Kinder und erweitern ihren Wortschatz. Oft wollen Kinder über die Geschichte mit den Vorleser*innen reden bzw. möchten anderen davon erzählen. Auch das fördert die Sprachkompetenz!

Kinder tun sich dann in der Schule leichter, da sie sich besser und vielfältiger ausdrücken können. Das kommt ihnen zugute, wenn Aufsätze zu schreiben sind und auch bei Prüfungen!

Vorlesen fördert die Fantasie

Kinder versetzen sich in die Held*innen hinein, fühlen mit ihnen und denken die Geschichten weiter! Oft kombinieren sie dazu auch Handlungen aus mehreren Büchern. Da sich Kinder dazu mehrere Geschichten merken müssen, fördert es automatisch auch ihre Merkfähigkeit! Eltern können dabei unterstützen, indem sie etwa mit den Kindern gemeinsam überlegen, wie eine Geschichte weitergehen könnte.

Vorlesen fördert die Lust zum selber Lesen

Kinder, denen vorgelesen wird, lesen später gerne selber! Denn durch das Vorlesen wird das eigene Interesse am Lesen geweckt. Besonders, wenn Kinder die Geschichte schon kennen, sich daher nicht mühsam von Buchstabe zu Buchstabe quälen müssen. Ebenso wecken „Cliffhanger“ die Neugier der Kinder! D.h., wenn Eltern mit dem Lesen an einer spannenden Stelle aufhören und die Kinder – falls sie schon lesen können – die Geschichte selbst weiterlesen wollen!

 

Sie sehen also: Vorlesen ist extrem wichtig für Ihre Kinder – bitte nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit!

 

Und hier gehts zur Übersicht der Blog-Artikel.

 

 

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