Kindern lebhaft vorlesen – mit diesen 7 Tipps gelingt es spielend!
Wie gelingt es, Kindern lebhaft, spannend und abwechslungsreich vorzulesen? Immerhin sollen sich Kinder aufs Vorlesen freuen, und den Erwachsenen soll es ebenso Spaß machen!
In einigen Blogbeiträgen hab ich bereits darauf hingewiesen, wie wichtig das Vorlesen für Kinder ist: es fördert Sprachschatz und Merkfähigkeit, hilft dabei, Kinder “herunterzubringen”, hilft ihnen, sich zu konzentrieren und regt ihre Fantasie an.
Darüber hinaus kann Vorlesen auch Spaß machen!
Falls Sie sich fragen: “Wie liest man Kindern richtig vor?”, dann finden Sie hier die Antwort! Denn Sie erfahren hier, wie man Kindern lebhaft und spannend vorliest.
1. Zur Vorbereitung ein gemütliches Umfeld schaffen
Machen Sie es sich mit dem Kind gemütlich, entweder auf dem Sofa, am Bett des Kindes, oder gemeinsam am Boden auf weichen Decken und Kissen.
Vielleicht zünden Sie Kerzen oder ein Duftlicht an?
Nehmen Sie sich Zeit für die Vorbereitung! Ihre Entspannung überträgt sich auf das Kind, es wird sich wohlfühlen und aufmerksamer zuhören.
Und rollen Sie nicht mir den Augen, wenn das Kind sein Lieblingsbuch zum “elfunddrölftigsten” Mal hören will. Warum es das will, habe ich in einem anderen Blogbeitrag erklärt.
2. Richten Sie sich bei der Lesegeschwindigkeit nach dem Kind
Damit ist nicht nur gemeint, wie schnell Sie sprechen (nicht zu langsam und nicht zu schnell), sondern auch, dass das Kind eine bestimmte Textstelle immer und immer wieder hören darf, wenn es will. Drängen Sie das Kind nicht! Selbst wenn Sie vorab vereinbaren, dass nur eine Stunde gelesen wird / werden kann. Dann ist die Geschichte nach einer Stunde eben nicht zu Ende gelesen. Na und?
3. Verschiedene Stimmen für verschiedene Personen/Tiere, aber auch unterschiedliche Geräusche
Jede und jeder im Buch bekommt eine eigene Stimme, zum Beispiel spricht der Bär sehr dumpf, das kecke Vöglein spricht mit hoher Stimme, die Prinzessin ebenso, aber leiser, schüchterner, der Clown lispelt, der alte Zauberer krächzt und so weiter. Auch spricht der eine lauter, die andere leiser, der eine schneller, die andere langsamer!
Ahmen Sie weiters unterschiedliche Geräusche nach. Wie macht der Wind, wenn er durch die Bäume rauscht? Wie hört sich der Fuchs an, wenn er heimlich durch den Wald streift? Wie macht das Huhn, nachdem es ein Ei gelegt hat? Wie tönt die Kirchenglocke?
Lassen Sie dabei den Humor nicht zu kurz kommen, bringen Sie das Kind zum Lachen! So geht lebhaft vorlesen!
4. Lebhaft Vorlesen mit dem ganzen Körper!
Schlagen Sie die Hand vor dem Mund, wenn im Buch etwas passiert. Strecken Sie sich und gähnen Sie, wenn der Prinz morgens erwacht. Schütteln Sie sich, wenn das alte Mütterchen friert. Schütteln Sie den Kopf, wenn das Kind im Buch der Mama nicht folgen will. Beugen Sie sich vor und schauen nach links und rechts, wenn ein Kind im Buch die Straße überquert. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Ich bin überzeugt, das macht Ihnen genauso viel Spaß wie dem Kind.
5. Stellen Sie Fragen, binden Sie das Kind ein
“Glaubst du, dass es so etwas wirklich gibt?”
“Kennst du jemanden, dem so was schon passiert ist?”
“Wie findest du das? Das ist aber nett/nicht nett, oder?”
“Was glaubst du, schafft es Xx?” (natürlich nur, wenn es eine neue Geschichte ist)
“Was würdest du tun?”
Mit Zwischenfragen regen Sie das Kind an, sich mit dem Inhalt des Buches auseinanderzusetzen!
6. Reden Sie mit dem Kind über die Bilder in der Geschichte
Was sieht das Kind? Machen Sie es auf Kleinigkeiten aufmerksam – wobei das oft nicht nötig ist, Kinder haben einen Blick fürs Detail. Fragen Sie das Kind: “Weißt du, was das ist?” oder “Kennst du so was, hast du das bei uns / bei Oma schon mal gesehen?” oder “Siehst du, was Xx hier gerade macht?”
Ein Buch vorlesen heißt nicht, einen Vortrag zu halten. Binden Sie das Kind ein!
7. Reden Sie abschließend mit Ihrem Kind über die Geschichte
Das muss nicht sofort sein – vielleicht muss das Kind ja ins Bett. Nützen Sie zum Beispiel das gemeinsame Essen am nächsten Tag dafür. Und schauen Sie sich beim gemeinsamen Spazierengehen oder Einkaufen um – gibt es Situationen wie in der Geschichte? Sieht jemand aus wie die Hauptperson aus der Geschichte – oder so, wie sich das Kind die Hauptperson vorstellt? Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber. Oder erfinden Sie ein anderes Ende – wie könnte die Geschichte ausgegangen sein? Heiratet der Prinz die grantige Stiefmutter und das arme Mädchen den lustigen Clown?
Mit meinen Tipps kann Vorlesen nicht nur für Ihr Kind, sondern auch für Sie zum abwechslungsreichen Vergnügen werden. Haben Sie weitere Anregungen? Schreiben Sie mir an
mailedithmair.at, ich freue mich!
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